Dlife: Was gab den Anstoß für Dürr Dental, sich auch im Bereich des dreidimensionalen Röntgens zu engagieren?
Der Einstieg in den Bereich des dreidimensionalen Röntgens stellt einen weiteren Schritt des konsequenten Weges in diesem Geschäftsbereich dar. Er führte von der Nassfilmentwicklung Ende der 60er Jahre über die Speicherfolientechnik bis hin zu intraoralen Röntgenstrahlern, Panoramaröntgen- und Ceph- Geräten. Selbstverständlich steht hierbei die bestmögliche bildgebende Diagnostik für den Zahnarzt im Blickpunkt. Ein weiterer Aspekt ist jedoch ebenso wichtig: Patienten sind heute durch das Internet aufgeklärter als noch vor einigen Jahrzehnten. Diese Veränderung generiert bei Praxischefs den Bedarf, im Hinblick auf Behandlungsmethoden und Medizintechnik stets „State of the Art“ zu sein. Dies gilt auch für die Diagnostik. Zahnärzte reagieren auf dieses Erfordernis und Dürr Dental auf die Bedürfnisse der Praxen. Deshalb haben wir bereits vor fünf Jahren mit der Entwicklung des VistaVox begonnen. Spannend waren während dieses Prozesses die technischen Herausforderungen, zum Beispiel um dosissparendes Röntgen zu erreichen.

Welche Themen standen hierbei im Hinblick auf die Bedürfnisse von Zahnarztpraxen im Vordergrund?
Ein Ziel bestand darin, ein möglichst großes diagnostisches Volumen zu erreichen und dabei Regionen auszusparen, in denen sich der Zahnarzt „nicht zu Hause“ fühlt. Dieses Thema ist unter anderem deshalb wichtig, weil ein Zahnmediziner, der auf einem Röntgenbild einen Befund übersieht, rechtlich belangt werden kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich dieses Versäumnis auf anatomische Strukturen bezieht, die üblicherweise nicht zu den Kernkompetenzen eines Zahnarztes zählen. Als Beispiel sei hier eine krankhafte Veränderung der Wirbelsäule genannt. Für den Behandler ist es vorteilhaft, wenn er sich bei der Diagnose auf Bereiche konzentrieren kann, die sein Fachgebiet betreffen.

Darüber hinaus stand auch bei dieser Entwicklung wieder der Workflow im Blickpunkt. Praxispersonal und Zahnärzte müssen sich im Zuge der Modernisierung und Digitalisierung der Zahnmedizin in immer komplexere Technologien einarbeiten. Es ist deshalb Aufgabe der Industrie, an der Usability von medizintechnischen Produkten und Geräten zu arbeiten. Hier ein Beispiel: bei einem INFO kleinen Volumen ist der einzelne Patient einer geringeren Strahlendosis ausgesetzt. Oft misslingt jedoch die Aufnahme, weil die Positionierung für die ZFA schwierig ist. Bei VistaVox erfolgt die Positionierung mit nur einem Sagitallaser, was den Vorgang erheblich vereinfacht.

Welche Zielgruppen möchte Dürr Dental mit der Innovation VistaVox im Besonderen ansprechen?
Als Hauptzielgruppe sehen wir niedergelassene Allgemeinzahnärzte, die bei bestimmten Fallkonstellationen auf 3D-Röntgen zurückgreifen, um ihre Diagnostik zu verbessern. Hierzu zählen beispielsweise Zahnmediziner, die Molaren entfernen, implantieren, verschiedene Traumata behandeln usw. Dennoch dürfen wir im Hinblick auf das Leistungsspektrum des VistaVox die hervorragende Panoramabildqualität nicht vergessen. Gehen wir vom Entwicklungsprozess aus, stand immer die Herausforderung im Mittelpunkt, ein außergewöhnlich hochwertiges Panoramaröntgengerät herzustellen, das zusätzlich über eine 3D-Funktion verfügt.

Inwiefern handelte Dürr Dental bei der Entwicklung des VistaVox als Anbieter von Systemlösungen?
Auch das VistaVox ist als Mitglied der VistaSystem-Familie als Systemlösung konzipiert. So ist diese Innovation unbedingt im Zusammenhang mit der zentralen Software VistaSoft zu sehen, die völlig neu programmiert wurde, damit die großen Datenmengen im 3D-Bereich optimal verarbeitet werden können. Der damit verbundene erhöhte Speicherbedarf wurde ebenfalls berücksichtigt. Bei Röntgengeräten mit 3D-Funktion ist die Performance immer untrennbar mit der Software verbunden.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Alleinstellungsmerkmale des VistaVox?
Zunächst ist hier erneut die herausragende Panoramabildqualität zu nennen. Bei der eingesetzten S-Pan-Technologie werden aus einer Vielzahl paralleler Schichten diejenigen Bildbereiche selektiert, die der tatsächlichen Anatomie des Patienten am besten entsprechen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal liegt im idealen 3D-Abbildungsvolumen des Geräts, das sich an der menschlichen Kieferform orientiert. Durch diese Art der Abbildung wird die komplette dentale Region sicher dargestellt, da das VistaVox S Volumen die diagnostisch relevanten Details eines Ø 130 mm Volumens sichtbar macht. Zusätzlich trägt der hochempfindliche CsI-Sensor zur Reduktion der Strahlenexposition bei.

Vielen Dank für das Gespräch!