Dlife: Wie hat sich seit Ihrem ersten Bild Ihr Blick auf das Medium Röntgen verändert?

Es gibt eine verborgene Welt jenseits unserer Oberflächenwahrnehmung. Ich begann, die Welt in einem völlig neuem Licht zu verstehen... eine Lichtwellenlänge, die nicht gesehen werden kann, aber die das Unsichtbare offenbaren kann. Meine Arbeit bricht das künstlerische visuelle Paradigma unserer manipulierten Weltanschauung auf.

Gehen Sie durch Ihren Alltag im Röntgen-Modus? ;)

JA - ESSEN, SCHLAFEN, RÖNTGEN.

Warum haben Sie sich für die Fotografie entschieden?

Schon immer habe ich mit traditionellen fotografischen Techniken experimentiert. Durch meine Leidenschaft für Bildgebung und Technologie entdeckte ich die „Röntgen-Fotografie“. Diese Technik verwendet eine unsichtbare Wellenlänge von „Licht“ und zeigt damit nicht nur die Silhouette, sondern legt auch die inneren Strukturen von Objekten frei. Seit Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenaufnahmen entdeckte, bekamen die Röntgenbilder unterschiedliche Namen, wie z. B. Skizze. Ich wollte diese Abstammung fortsetzen und meine Bilder Xogram nennen.

Was zeigt uns diese besondere Technik?

ch entwickle und verbreite diese Technik seit über 20 Jahren, sowohl kommerziell als auch künstlerisch. Wenn ich Ausstellungen mache, sehen die Besucher das Xogram als Abbild der Wahrheit, so wie ein medizinisches Röntgen-bild. Röntgenstrahlen können eine uns bis dahin verborgene Welt von Mechanismen und Systemen sichtbar machen. Im Gegensatz dazu sind die Möglichkeiten der Fotografie physikalisch bedingt beschränkt.

Aber wie mit jedem fotografischen Bild, können beide Techniken manipuliert werden. Ein Röntgenbild kann schnell Vertrauen schaffen, indem es enthüllt, was dahinter steckt – aber das ist nicht unbedingt die Wahrheit!

Haben Sie das Gefühl, dass Sie den Menschen besser verstehen können, seitdem Sie ihn mit der Röntgentechnik betrachten?

Fortschritte in der Bildverarbeitungstechnologie führen zu einem immer differenzierteren Sehen und es ist un-vermeidlich, dass wir mehr Geheimnisse entdecken. Es ist aber auch möglich, dass wir erkennen, dass es Dinge gibt, die wir nicht sehen können. Dann sind es Theorien ihrer Existenz – wie zum Beispiel die Frage nach den Universen „dunkler Materie“.

Gab es bisher auch eine Zusammenarbeit mit einem Zahnarzt?

Ich habe bereits mit zahnärztlichen Röntgenaufnahmen gearbeitet, bin aber immer noch auf der Suche nach europäischen Partnern, um gemeinsam zu experimentieren ...

Vielen Dank für das Gespräch!