Die Hilfsorganisation Mercy Ships wurde bereits 1978 gegründet. Sie finanziert sich vor allem über private Spenden und die Beträge, die die Ärzte und Assistenten für ihren Aufenthalt auf den Hospitalschiffen zahlen. Für schwierige Fälle und größere chirurgische Eingriffe stehen auf der Africa Mercy fünf moderne OP-Säle zur Verfügung, bis zu 400 Ärzte und Helfer sind in der Regel zeitgleich auf dem Schiff tätig. Die Behandlung ist für die Patienten kostenlos und kommt vor allem Menschen zugute, die sonst keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Dürr Dental unterstützt die Hilfsorganisation seit Jahren und hat sich für 2015 eine besondere Aktion einfallen lassen, um weitere finanzielle Mittel bereits stellen zu können: Im Zeitraum vom 01.Sep bis zum 31.Dezember 2015 spendet Dürr Dental jeweils 100,-€ von jedem » VistaScan Mini View und » VistaScan Mini Plus Scanner, der in Deutschland verkauft wird an Mercy Ships. Die Spende wird dann nach Abschluss der Aktion übergeben.

Wie wichtig dieses Projekts ist, wird deutlich, wenn man Berichte von ehrenamtlichen Helfern verfolgt, die auf dem Hospitalschiff im Einsatz waren. So erzählt Dentalhygienikerin, Katharina Hailer, die im Februar mehrere Wochen auf der Africa Mercy in Madagaskar verbracht hat: „Auf den ersten Blick ist Madagaskar ist ein Traumreiseziel: weiße Strände, Palmen, geheimnisvolle Buchten und Pfefferplantagen, das Rauschen des indischen Ozeans und exotische Tiere. Doch für Kranke kann es die Hölle sein. Durchschnittlich 29 Ärzte kommen auf 100.000 Einwohner, die sich eine Behandlung in der Regel aber ohnehin nicht leisten können. In langen Schlangen warteten die Menschen nach tagelangen Fußmärschen geduldig auf ihre Behandlung – entweder vor dem Hospitalschiff, das im Containerhafen von Tamatave ankerte, oder vor der Zahnklinik an Land, in der ich eingesetzt war. Viele konnten nicht einmal  lesen und schreiben und mussten daher den Anamnesebogen mit ihrem Fingerabdruck unterschreiben“. Und Katharina Hailer weiter: „In Madagaskar sind die meisten Menschen bitter arm und gehen erst zu einem Zahnarzt, wenn es nicht mehr anders geht, das heißt, wenn die Schmerzen so groß sind, dass Zähne gezogen werden müssen.“ In einigen Fällen kommt die Hilfe buchstäblich in letzter Minute: „Ich erinnere mich noch gut an einen Mann, der einen Abszess im Kiefer hatte und gerade noch rechtzeitig zur Behandlung auf das Schiff kam“, erzählt Hailer, „wenn er noch länger gewartet hätte, wäre er gestorben.“

Auch Zahnärztin Jana Brandner, die im April auf der Africa Mercy im Einsatz war, lassen die Eindrücke der Reise nicht mehr los: „Einmal haben wir einem 12-jährigen Kind sämtliche Frontzähne gezogen, weil sie alle kaputt waren. So etwas geht einem schon sehr nahe“, sagt die Zahnärztin.  „Auch bei vielen jungen Frauen und Männern mussten ganze Zahnreihen gezogen werden, da die Zähne schon so zerstört waren. Im Durchschnitt haben wir ca. 60 Zähne pro Tag und Zahnarzt gezogen. Bei insgesamt 60-80 Patienten im Durchschnitt blieb kaum Zeit für private Gespräche mit den Menschen. Es ging vorrangig darum, möglichst Viele von ihren Zahnschmerzen zu befreien – das bedeutete in über 90 Prozent aller Fälle die Extraktion. Auffallend war aber, wie freundlich und geduldig die Patienten trotz der schwierigen Behandlungssituation waren. 

Die Hilfsorganisation leistet aber nicht nur medizinische Soforthilfe, sondern versucht auch, die Mundhygiene der Menschen langfristig zu verbessern, indem sie Zahnputzsets an die Patienten verteilt und  einheimische Helferinnen bereits stellt, die den Patienten anhand von Bildtafeln und anderen Anschauungsmaterialien die Bedeutung der häuslichen Zahnpflege näher bringen und im Umgang mit Zahnbürste und Zahnpasta schulten.

Dass ein Einsatz auf der Africa Mercy sowohl den Patienten als auch den Hilfskräften etwas bringt,  darin sind sich Katharina Hailer und Jana Brandner einig. „Der Einsatz hat unser Leben sehr bereichert und unsere Sicht auf die Welt verändert“, sagt Jana Brandner. „Und auch wenn es nur punktuelle Hilfe war, die wir leisten konnten, so hatten wir doch das Gefühl, dass diese den Menschen auf Madagaskar sehr wichtig war und unsere Arbeit sehr geschätzt wurde.“ Und Katharina Hailer ergänzt: „Die Leute könnten einem zwar materiell nichts geben, doch ihre Dankbarkeit ist unbezahlbar.“

Weitere Information zur Spendenaktion und Mercy Ships erhalten Sie unter » "Ein neues Lachen für Afrika"