Wer glaubt, „mit einem Wisch sei alles weg“, der täuscht sich. Denn aufgrund der biologischen Unterschiede zwischen Viren, Bakterien und Pilzen, sind bakterizid und fungizid wirksame Desinfektionsmittel nicht zwangsläufig auch effektiv gegenüber allen Viren. Und auch die Stabilität der Viren ist unterschiedlich. So sind in der Regel behüllte Viren wie Herpesviren oder HIV leichter zu desinfizieren als unbehüllte Viren, wie z.B. Noroviren. Praxismitarbeiter stellen sich daher oft die Frage, ob ein begrenzt viruzides Präparat ausreichend ist, oder doch ein voll viruzides zur Anwendung kommen sollte? Begrenzt viruzide Präparate sind nur wirksam gegen behüllte Viren, während voll viruzide Mittel zusätzlich alle unbehüllten Viren unschädlich machen.
Das RKI fordert bei einer abschließenden Desinfektion von semikritischen Medizinprodukten eine voll viruzide Wirksamkeit (Bundesgesundheitsblatt 10-2012, S. 1254). Wichtig ist auch, dass das Desinfektionsmittel von einer Fachgesellschaft (z.B. VAH) geprüft, zertifiziert und gelistet worden ist, denn nur dann ist seine Wirksamkeit auf Basis von konkreten Tests bestätigt. Darüber hinaus beeinflussen auch Faktoren wie Einwirkzeit, Konzentration und Anwendungsweise den Erfolg einer Desinfektionsmaßnahme – klare Herstellerangaben sind daher unverzichtbar. Sie tragen dazu bei, Fehler zu minimieren. Abgesehen davon sind die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts Wegweiser für eine erfolgreiche Praxishygiene. Die ABC-Risikoklassifizierung des RKI unterstützt beispielsweise Praxen bei der Medizinprodukteaufbereitung.
Dürr Dental bietet für die zentralen Anwendungsbereiche Instrumenten- und Flächendesinfektion als begrenzt oder voll viruzide Produktvariante an.
Bei der Medizinprodukteaufbereitung verlangt das RKI überall dort voll viruzide Mittel oder Verfahren, wo der Desinfektion keine Sterilisationsverfahren folgen müssen. Bei unkritischen und semikritischen Medizinprodukten der Risikoklassen A+B ist ein manuelles chemisches Verfahren als Desinfektion weiterhin zulässig. Dies bedingt aber, dass der Wirkungsbereich des Präparats bei semikritischen Medizinprodukten bakterizid, fungizid und viruzid ist, wie z.B. bei dem Konzentrat zur Instrumentendesinfektion ID 213 oder der Lösung zur Bohrer-Desinfektion ID 220 von Dürr Dental.
ID 213 löst und reinigt hartnäckige Verschmutzungen an Instrumenten. Gleichzeitig desinfiziert es materialschonend und wirtschaftlich durch lange Standzeit von 14 Tagen. ID 220 wurde speziell für die Reinigung und Desinfektion von feinen Strukturen an rotierenden Instrumenten entwickelt. Ein hoher Korrosionsschutz und eine Standzeit von sieben Tagen sowie kurze Einwirkzeiten von 30 Sekunden im Ultraschallbad und einer Minute im Fräsator sind einige Eigenschaften der Bohrer-Desinfektion.
Bei Flächen ist eine korrekte Risikobewertung schwierig, denn es existiert keine RKI-Klassifizierung. Viruzide Präparate bieten jedoch auch hier mehr Schutz vor Infektionen als andere. Besonders gut eignet sich das voll viruzide Flächenschnelldesinfektionsmittel FD 333. Die frisch duftende Gebrauchslösung wirkt in nur einer Minute und schont dabei die Oberflächen. Praktisch für den schnellen Einsatz ist FD 333 auch als gebrauchsfertiges Tuch erhältlich. Für größere Flächen eignet sich die voll viruzide und besonders ergiebige FD 300 Flächendesinfektion. Auch dieses Präparat ist in Form von gebrauchsfertigen Tüchern erhältlich.