Qualitativ hochwertige Röntgenaufnahmen sind die Basis für sichere zahnärztliche Diagnosen. In der intraoralen Radiografie kommen in der Regel zwei Aufnahmetechniken zur Anwendung, die unterschiedliche Kenntnisse und Vorgehensweisen bei der Positionierung der Patienten erfordern.
Darum geht es: Ziel der intraoralen Aufnahme mit Speicherfolien ist es, den betroffenen Zahn, inklusive der beiden Nachbarzähne vollständig, detailgetreu und hochauflösend abzubilden. Im Fokus stehen Kronen und Wurzeln inklusive der Wurzelspitzen, die periapikale Region und das Parodontium.
Paralleltechnik Röntgen
Die Helferin benutzt eine Halterung, um die Bildebene parallel zur Zahnachse auszurichten. Hierbei verläuft der Zentralstrahl parallel zur Führungsstange am Haltersystem. Der Ring umreißt den bestrahlten Bereich und stellt sicher, dass der Tubus im richtigen Winkel auf die Bildebene zeigt. Die Bissplatte fixiert die Speicherfolie sicher im Patientenmund.
- Das Haltersystem muss korrekt zusammengesetzt werden, um fehlerfrei zu funktionieren
- Wird die Bissplatte durch das Schließen des Patientenmundes nicht ausreichend fixiert, werden in vielen Fällen die Wurzelspitzen nicht komplett abgebildet
- Wenn bestimmte anatomische Voraussetzungen vorliegen (z.B. hoher Mundboden oder spitz zulaufendes Gaumendach) kann der Patient den Mund nicht vollständig schließen
Tipps aus der Praxis:
- Dürr Dental stellt auf der Website verschiedene Videos und Lernposter zur Verfügung, die die Positionierung des Patienten und die Anwendung des Haltersystems VistaPosition PSP veranschaulichen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich zu einer Teamschulung anzumelden.
- Unser englisch-sprachiges Webinar finden Sie hier
- Kann der Patient bei Aufnahmen im Unterkiefer den Mund nicht vollständig schließen, erleichtert in vielen Fällen die Ausrichtung der Stange nach unten das Schließen des Mundes
- Weitere Tipps zur Positionierung hängen von der Art der Aufnahme ab. Diese Empfehlungen werden gemeinsam mit dem jeweiligen Thema in den kommenden Newslettern behandelt
Halbwinkeltechnik Röntgen
Die Helferin richtet die Okklusionsebene des betreffenden Kiefers des Patienten parallel zum Boden aus. Der Strahlerkopf wird gemäß der Gradangabe für die abzubildende Region ausgerichtet. Bei der Aufnahme trifft der Zentralstrahl im 90 Grad Winkel auf die gedachte Ebene der „Winkelhalbierenden“ zwischen Zahnachse und Bildebene. Der Patient fixiert die Speicherfolie hierbei mit dem Finger im Mund.
- Die Positionierung des Patienten ohne Haltersystem erfordert Erfahrung, räumliches Vorstellungsvermögen und anatomische Kenntnisse
- Da der Patient die Folie selbst im Mund festhält, kann diese leicht verrutschen und auf dem Bild sind infolgedessen entscheidende Teile nicht abgebildet
- Den richtigen Winkel für die Ausrichtung des Tubus zu treffen, ist sehr komplex. Wenn dies nicht gelingt, kommt es zu Verzerrungen oder weißen Stellen auf der Aufnahme, wenn diese vom Röntgenstrahl nicht korrekt getroffen wurden
Beide Aufnahmetechniken haben ihre Daseinsberechtigungen. Die Paralleltechnik mit Halter ist jedoch unkomplizierter. Gerade unerfahrene Zahnärztliche Fachangestellte benötigen erfahrungsgemäß mehr Zeit, um sich in die Halbwinkeltechnik einzuarbeiten. Vorteile der Paralleltechnik:
- Die Paralleltechnik ist einfach zu erlernen und erfordert weniger Erfahrung
- Die gesamte aktive Fläche der Speicherfolie wird zuverlässig belichtet
- Die Speicherfolien können länger verwendet werden, weil die Ergonomie der Bissplatte im Halter dafür sorgt, diese nicht geknickt oder gequetscht werden
- Der Bildausschnitt ist bei regelmäßigen Wiederholungen der Aufnahmen reproduzierbar