Als Frieda Dürr 1946 mit Schmerzen zum Zahnarzt musste, ahnte sie sicher nicht, was dieser Besuch auslösen würde: Weil während der Behandlung das Handstück des Bohrers brach, richtete ihr Mann Wilhelm das gemeinsam mit seinem Bruder Karl geführte Unternehmen neu aus. Daraus entstand im Lauf der Jahrzehnte die Dürr Dental AG mit heute mehr als 200 Mio. Jahresumsatz und rund 1000 Mitarbeitern. 1941 hatten sich Karl und Wilhelm Dürr, die Söhne des damaligen Försters von Gechingen mit einer feinmechanischen Werkstätte selbstständig gemacht, zunächst allerdings in Feuerbach. Mit Kriegsende zog das Unternehmen nach Ludwigsburg und 1954 ein paar Kilometer weiter nach Bietigheim-Bissingen.
Zu diesem Zeitpunkt fertigte das Unternehmen bereits ölfreie Spezial-Kompressoren für Zahnarztpraxen. Denn nach dem Malheur bei der Behandlung hatte Frieda Dürrs Zahnarzt der Geplagten vorgeschlagen, ihr Mann solle doch das Handstück reparieren, wie Martin Dürrstein erzählt, der Vorstandsvorsitzende der Dürr Dental AG. Die Reparatur gelang, die anschließende Behandlung ebenso. »Diese Kunde hat sich dann von alleine verbreitet: Hier gibt es jemanden, der die Fähigkeit hat, Ersatzteile für Zahnarztpraxen herzustellen«, so Dürrstein. Denn die Teile waren in der Nachkriegszeit sonst nirgends zu bekommen. Mit den Ärzten zusammenzuarbeiten, »führte dann zu eigenen Ideen, diese Ideen zu eigenen Produkten und damit zur Etablierung in diesem Segment«.
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