Annette Frick legt das blau eingebundene Fotobuch behutsam auf den Tisch. Wie einen kleinen Schatz. „Ich war gerne in Afrika“, sagt sie. Sie schlägt das Buch auf. Keine Fotos von wilden Tieren, keine Bilder von atemraubenden Wüstenlandschaften, keine Aufnahmen von Sonnenuntergängen in der Serengeti. Was Annette Frick fotografiert hat, sind Menschen. Kranke Menschen, missgebildete Menschen, Erwachsene und Kinder, die von übergroßen Tumoren entstellt sind, die eingetrübte Augäpfel haben und unter großen Mund und Gaumenspalten leiden. Urlaubsfotos sehen anders aus.
„Auch ich musste mich daran gewöhnen“, sagt die 43-Jährige, „so etwas sieht man in westlichen Ländern nicht.“ Die Anästhesistin hat viel gelernt und gesehen während ihrer Ausbildung zur Ärztin. Die gebürtige Balingerin war schon an vielen Kliniken – auch in Nagold und Stuttgart. Und doch war vieles neu für sie, als sie vor zehn Jahren zum ersten Mal auf der Africa Mercy, dem weltweit größten privaten Hospitalschiff, einen freiwilligen Dienst machte. Die schwimmende Klinik wird getragen von der christlich orientierten internationalen Hilfsorganisation Mercy Ships, die 1978 gegründet wurde.
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