In vielen Zahnarztpraxen gehören nicht diagnostizierbare Röntgenbilder zum Alltag – selbst bei der digitalen Technik. Die schlechten intraoralen Röntgenaufnahmen entstehen zum Beispiel durch falsche Positionierung. Die typischen Fehler bei den drei Aufnahmemedien Film, Speicherfolie und Sensor sind oftmals gleich: verzerrte Abbildungen des Zahns, da der Film oder die Speicherfolie gebogen wird, ein Zahn, der gar nicht oder nur teilweise abgebildet ist, da der Patient den Film bewegt und/oder der Sensor nicht richtig positioniert werden kann (zum Beispiel bei flachem Gaumen) und/oder das falsche Filmformat gewählt wurde.
Hilfe bieten hier Haltesysteme, die mit der Rechtwinkel-/Paralleltechnik positioniert werden. Sie bieten Stabilität und Schutz vor Deformation oder Verbiegen. Mithilfe der Haltesysteme können exakte und reproduzierbare Positionierungen von Röntgenfilm, Speicherfolie oder Sensor eingestellt werden, und es ist nur eine geringe Mitarbeit des Patienten erforderlich. Im Ergebnis entstehen so verzerrungsfreie Abbildungen ohne Überlappung der Zähne.
Doch nicht alle Praxismitarbeiterinnen kommen mit den Haltesystemen zurecht. Auch hier besteht Fehlerpotenzial: Film, Speicherfolie oder Sensor sitzen nicht fest im Halter, so dass diese im Mund verrutschen, der für das Aufnahmemedium falsche Halter wurde ausgewählt oder der Halter im Mund des Patienten falsch positioniert, so dass dieser über Schmerzen klagt. Hier geben einige Praxisteams manchmal auf und wählen die für sie weniger aufwendige Halbwinkeltechnik – die aber auch für Fehler anfälliger ist.
Fortbildung in der Praxis
Bei Problemen mit den Haltesystemen bieten sich deshalb Praxisschulungen für den Umgang mit der Rechtwinkel-/Paralleltechnik an. Diese Röntgenaufnahmetechnik-Schulungen werden auch von Dürr Dental angeboten und direkt in der Zahnarztpraxis durchgeführt. Hier werden die praktischen Tipps und Tricks vermittelt, damit die Haltesysteme richtig zum Einsatz kommen. Denn wie in vielen Bereichen des Praxisalltags ist die funktionierende Röntgenaufnahmetechnik reine Übungssache.
Natürlich bedeuten die Haltesysteme einen zusätzlichen finanziellen Aufwand sowie auch einen Mehraufwand in der Hygiene, da die Halter nach jedem Patienten gereinigt und desinfiziert werden müssen. Die langfristigen (auch finanziellen) Vorteile überwiegen aber deutlich. Denn richtig angewendet verhindern die Halter Schäden an den Aufnahmemedien. Sprich: weniger Kratzer auf der Folie, dem Film oder dem Sensor und somit längere Haltbarkeit. Denn Aufnahmemedien zu ersetzen wird langfristig deutlich teurer als die Anschaffung eines Haltesystems.
Ein Zusatznutzen der Haltesysteme ist die Dosisreduktion: Dank der Visierringe mit Strahlenfeldbegrenzung können auch intraorale Aufnahmen bei Kindern mit der empfohlenen Strahlenfeldbegrenzung durchgeführt werden.
Halter unterstützen das Praxisteam bei der richtigen Positionierung beim intraoralen Röntgen.